Wappen in Glasfenstern 

 

1. Wappen in Glasfenstern

Dieses Fenster mit insgesamt sechs Wappen aus der Oppenheimer Geschichte wurde am 12.6.1927 von Herrn Ludwig Freiherr Heyl zu Herrnsheim gestiftet.

 

 

Das Wappen der Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg zeigt unter einem mit drei Spitzen abgeteilten goldenen Schildhaupt in Blau 6 (3:2:1) silberne Lilien (Kämmerer von Worms). Helmzier: Ein wie der Schild bez. Flug. Helmdecken blau-golden.

Wappen Landschad von Steinach: In Gold eine schwarze Harfe. Die Helmzier ist ein gekröntes Männerhaupt mit wild wucherndem Haupt- und Barthaar, auch als Davidshaupt bezeichnet, das Haar die Helmdecke ersetzend.

 

 

Wappen der Familie Köbel: In Gold ein verschlungener grüner Baumzweig, auf dem eine natürliche Eule sitzt. Helmzier die Eule. Es handelt sich um ein bürgerliches Geschlecht, das aus Altbayern stammt und im Siebmacher Bürgerliche 2 ohne Farbangaben zu finden ist.

Wappen der Herren von Cronberg (Kronenstamm): Geviert. Feld 1: In Rot (das Blau ist hier falsch!) eine goldene Krone. Feld 2 und 3 in Silber 4 (2:2) blaue (die Farben sind hier falsch!) Eisenhütlein (silbern-blauer pfahlförmig angeordneter Eisenhutfeh), Feld 4: Rot. Helmzier ein schwarzer Federbusch, auch als eine schwarze Zirbelnuß interpretiert. Helmdecken rot-silbern.

 

 

von Sturmfeder: In Blau zwei aufrecht nebeneinanderstehende und mit den Schneiden nach auswärts gewendete goldene Streitäxte mit goldenen (hier natürlichen) Stielen. Auf dem gekrönten Helm befänden sich die beiden Streitäxte wie im Schild. Helmdecken wären blau-golden. Später führten die Herren von Sturmfeder einen aus dem Stammwappen und dem der Lerch von (Erbsaß zu) Dirmstein gevierten Schild. Rheinischer Uradel, aber auch in Schwaben und Franken in der Reichsritterschaft vertreten. Stammsitz ist Oppenweiler in Württemberg.

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aus dem Hause Habsburg: In Gold der schwarze, rotbewehrte und -gezungte sowie goldennimbierte doppelköpfige Reichsadler, die Brust belegt mit einem Habsburger-Wappen, gespalten aus dem roten Feld mit einem goldenen Kastell, eigentlich dreitürmig und mit blauen Fenstern und ebensolchem Tor für das Königreich Kastilien und den blau-goldenen Schrägstreifen Burgunds innerhalb einer roten Bordierung. Der bekannte Reichsherold Caspar Sturm (1475-1552) stammte aus Oppenheim. Er wurde dadurch berühmt, daß er Martin Luther 1521 zum Reichstag nach Worms und zurück schützte und begleitete.

Weitere Glasfenster geben eine Vielzahl von Familienwappen wieder:

 

 

Wappen Sittmann: Gespalten von Silber und Rot, vorne ein wilder Mann, einen goldenen Stern emporhaltend, hinten übereinander und voneinandergekehrt zwei schwarze Flügel, jeder mit einem silbernen Balken belegt, darauf ein goldener Stern. Auf dem Helm ein wilder Mann wachsend, einen goldenen Stern emporhaltend, zwischen zwei schwarzen Flügeln, jeder mit einem silbernen Balken belegt, darauf ein goldener Stern. Decken rot-silbern und rot-golden lt. Siebmacher Mecklenburg, hier wie im Siebmacher Pommern angegeben rot-silbern und schwarz-golden. Beschreibung im Siebmacher Bände Pommern und Mecklenburg. Friedrich Sittmann, kaiserlicher Rittmeister, wurde von Kaiser Leopold I 1638 geadelt.

Wappen Obenauer: Geviert, Feld 1 und 4 in Blau eine silbern gekleidete und golden gekrönte Gestalt ohne Beine und mit emporgereckten Armen, Feld 2 und 3 in golden-schwarz geteiltem Feld ein Löwe in verwechselten Farben. Zwei Helme: Helm 1 (vorne): eine silbern gekleidete und golden gekrönte Gestalt aus der Helmkrone wachsend mit emporgereckten Armen, Helm 2 (hinten): ein goldener Löwe aus der Helmkrone wachsend. Helmdecken vorne blau-silbern, hinten schwarz-golden. Ohne Literaturbeleg.

 

 

Wappen Bayer: In Blau ein goldengeschäfteter Wedel aus 6 silbernen Straußenfedern. Auf dem blau-silbern bewulsteten Helm mit blau-silbernen Decken drei Straußenfedern, eine silberne zwischen zwei blauen. Ohne Literaturbeleg. Begleitet von zwei Beiwappen.

Wappen Schnecko: In Gold drei rote Balken, darüber zwei schräggekreuzte silberne Schlüssel, die Bärte auswärts und nach oben gerichtet, die Kreuzungsstelle mit einer Scheibe mit einer silbernen Lilie belegt. Auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken eine silberne Lilie. Ohne Literaturbeleg.

 

 

Wappen Wernher: In Rot über grünem Dreiberg eine schräglinks gestellte silberne Wolfsangel (Doppelhaken), überdeckt von einer pfahlweise gestellten Wolfsangel gleicher Tinktur, vorne und hinten begleitet von je einem goldenen Stern über den äußeren Bögen des Dreibergs. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein goldener Stern zwischen einem rot-golden übereck geteilten Paar Büffelhörner. Dieses entspricht dem Wappen Wernher im Siebmacher Bürgerliche 10. Dort sind die beiden Doppelhaken jedoch nicht silbern, sondern golden tingiert. Die Herkunft der Familie wird mit Hornbach bei Zweibrücken angegeben, später taucht die Familie in Mainz auf, von wo sie sich nach Darmstadt, Nierstein und Oppenheim ausbreitete.

Wappen Wallot: In Blau ein goldener Sparren, oben begleitet von zwei goldenen Sternen, unten ein Bund von drei goldenen gestileten Eicheln, mit einem goldenen Band zusammengebunden. Auf dem blau-golden bewulsteten Helm mit blau-goldenen Decken drei Straußenfedern, eine goldene zwischen zwei blauen. Ohne Literaturbeleg.

 

 

Wappen Heyl zu Herrnsheim: In Blau ein schräggelegter goldener Schlüssel, mit dem Bart nach oben und außen, oben links und unten rechts begleitet von zwei silbernen Lilien. Hier ist das Wappen nach innen gewendet. Auf dem gekrönten Helm mit hier abweichend golden-silbernen Decken ein wachsender, hier silberner Drache, der in seinen Vorderpranken einen goldenen Schlüssel mit dem Bart nach oben hält. Es gibt farbliche Abweichungen zu der zweiten Darstellung des Wappens in der Katharinenkirche. Ohne Literaturbeleg.

Wappen von Schmidt: In Blau eine silberne Hausmarke, bestehend aus einem Schaft mit einer vorne schaftweise nach unten abgewinkelter Kreuzkopfsprosse und hinterer Fußstrebe. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Helmdecken auf rotem Dreiberg drei fächerförmig gestellte silberne Lanzenspitzen. Hier ist - die Regel verletzend, daß man entweder einen Helm mit Helmzier oder eine Rangkrone, nie aber beides zugleich verwendet - über dem Schild eine siebenperlige goldene Freiherrenkrone dargestellt. Ohne Literaturbeleg.

 

2. Wappen in Glasfenstern

 

Wappen von Frowein: In Silber ein balkenweise gelegter roter Traubenzweig mit drei Blättern nach oben und drei Weintrauben nach unten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Löwe mit einer roten Weintraube in der rechten Pranke wachsend zwischen einem offenen silbernen Flug.

 

 

Die Familie Frowein ist ein bergisches Geschlecht, bürgerlich, meist dem Handelsstand angehörend, aus Lennep und Elberfeld. Sie führen als Helmzier nur den offenen silbernen Adlerflug, ohne den Löwen. Der Familienname leitet sich von Frowin ab, einem althochdeutschen Vornamen. Der älteste bekannte Vorfahr ist Hermann Frowin, 1470-1540 zu Lennep, Ratsverwandter und Hospitalmeister daselbst. Jaspar (Kaspar) Frowein (1575-1631) war in Elberfeld Kirchmeister, Ratsverwandter und Bürgermeister. Abraham Frowein (1766-1829) wurde 1806 dort Bürgermeister. August Frowein, Beigeordneter der Stadt Elberfeld, wurde in den Adelsstand erhoben (Potsdam 17.6.1910 und Berlin 3.9.1913), anläßlich dieser Erhebung kam der rote Löwe mit der Weintraube in seiner rechten Pranke zusätzlich in die Helmzier.

Wappen Furmans: In Silber auf grünem Boden ein roter Zinnenturm mit Toröffnung und drei (1:2) Fensteröffnungen. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken eine natürliche Eule sitzend zwischen einer rechten silbernen und einer linken roten Straußenfeder. Die Familie könnte mit der bergischen Familie Fuhrmann aus Hermannsmühle bei Lennep identisch sein, von der ein ebensolcher Siegelabdruck beschrieben wird, statt der Federn aber Büffelhörner interpretiert werden.

 

 

Wappen Draudt: In Blau auf schwarzem Dreiberg eine silberne Taube mit silbernem (eigentlich grünem) Ölzweig im Schnabel. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken eine silberne Taube mit einem grünen Ölzweig im Schnabel. Das Wappen wird in Siebmacher, Bürgerliche 10 beschrieben. Es handelt sich um eine hessische Familie, deren ursprünglicher Sitz Berstadt im Kreis Büdingen war.

Wappen von Bechtold: In von Schwarz und Silber geteiltem Schild ein goldenes Adlerbein, welches eine schwarze Kugel hält. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken drei Straußenfedern, eine schwarze zwischen zwei silbernen. Ohne Literaturbeleg.

 

 

Wappen von Schmidt: In Blau eine silberne Hausmarke, bestehend aus einem Schaft mit einer vorne schaftweise nach unten abgewinkelter Kreuzkopfsprosse und hinterer Fußstrebe. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Helmdecken auf rotem Dreiberg drei fächerförmig gestellte silberne Lanzenspitzen. Hier ist - die Regel verletzend, daß man entweder einen Helm mit Helmzier oder eine Rangkrone, nie aber beides zugleich verwendet - über dem Schild eine siebenperlige goldene Freiherrenkrone dargestellt. Ohne Literaturbeleg. Das Fenster trägt die Inschrift: Gestiftet von Friedrich Freiherrn von Schmidt, k. k. Oberbaurath in Wien, und dessen Sohn Heinrich Freiherrn von Schmidt, k. Professor in München, bauleitende Architekten bei der Wiederherstellung (und dem Ausbau) der St. Katharinenkirche 1879-1889.

 

 

Wappen Heyl zu Herrnsheim: In Blau ein schräg gelegter goldener Schlüssel, mit dem Bart nach oben und außen, oben links und unten rechts begleitet von zwei silbernen Lilien. Hier ist das Wappen nach innen gewendet. Auf dem gekrönten Helm mit hier rechts blau-silbernen und links blau-goldenen Helmdecken ein wachsender, hier blauer, rotgezungter Drache, der in seinen Vorderpranken einen goldenen Schlüssel mit dem Bart nach oben hält. Es gibt farbliche Abweichungen zu der zweiten Darstellung des Wappens in der Katharinenkirche. Ohne Literaturbeleg.

Das Fenster trägt die Inschrift: In Erinnerung an die am 29. März 1878 beschlossene Betheiligung des Reichs am Wiederaufbau der Perle in der Reihe rheinischer Baudenkmale gewidmet von Cornelius Freiherr Heyl zu Herrnsheim weiland Mitglied des Reichstags für Worms Heppenheim Wimpfen 1888.

Cornelius Wilhelm Heyl wurde am 10.2.1843 geboren. Am 31.3.1886 wurde er als Freiherr von Heyl zu Herrnsheim in den hessischen Freiherrenstand erhoben. Cornelius Wilhelm Heyl hatte 1883 Schloß Herrnsheim in Herrnsheim bei Worms aus von Dalbergschem Besitz gekauft. Er entstammt einer Familie von Lederindustriellen und übernahm die väterliche Fabrik der Wormser Lederwerke. Er war Reichstagsabgeordneter, Mitglied und Präsident der hessischen Abgeordneten-Kammer, großherzoglich hessischer Geheimer Kommerzienrat und Fideikommissar. Er starb 1923.

Das gegenüberstehende Wappen (vermutlich seiner 1867 geehelichten Frau Sophie geb. von Stein (1847-1915), der Tochter eines Kölner Bankiers und Kunstsammlers) zeigt in Silber einen rotgezungten und goldengehörnten aufspringenden Steinbock, auf dem gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken derselbe wachsend.

 

 

Optisch links ist das Wappen von Frowein: In Silber ein balkenweise gelegter roter Traubenzweig mit drei Blättern nach oben und drei Weintrauben nach unten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Löwe mit einer roten Weintraube in der rechten Pranke wachsend zwischen einem offenen silbernen Flug.

Das optisch rechte Wappen zeigt in Silber eine rote dreieckige Marke, oben mit drei goldenen Getreidehalmen besteckt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein offener silberner Adlerflug.

 

 

Optisch links desgleichen das Wappen von Frowein: In Silber ein balkenweise gelegter roter Traubenzweig mit drei Blättern nach oben und drei Weintrauben nach unten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Löwe mit einer roten Weintraube in der rechten Pranke wachsend zwischen einem offenen silbernen Flug.

Optisch rechts befindet sich das Wappen von Carnap: Geteilt von Silber und Blau, oben ein goldener Stern, unten eine silberne Schafzange oder Pferdebremse. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken fünf Straußenfedern, zwei silberne zwischen drei blauen. Das Wappen ist im Siebmacher Band Preußen zu finden.

 

 

Ein weiteres Wappen von Frowein: In Silber ein balkenweise gelegter roter Traubenzweig mit drei Blättern nach oben und drei Weintrauben nach unten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein roter Löwe mit einer roten Weintraube in der rechten Pranke wachsend zwischen einem offenen silbernen Flug.

 

 

Das Wappen der Familie Bemberg: Unter einem blauen Schildhaupt mit drei balkenweise gestellten goldenen Sternen in Silber ein blauer (hier silberner, ausgeblichen?) Sechsberg (auch als Fels beschrieben). Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein silberner Pelikan mit offenen Schwingen und goldenem Schnabel, der mit seinem Blut drei silberne Jungtiere in silbernem Nest füttert, über dem Pelikan ein goldener Stern. Die Familie stammt vom Bemberghof in der Bauernschaft Elfringhausen bei Hattingen/Ruhr. Die Stammreihe beginnt mit Conrad aufm Bimberg im 16. Jh. Ab Mitte des 18. Jh. ist die Familie in Elberfeld ansässig. Jul. Peter Bemberg zu Flamersheim im Kreis Rheinbach wurde am 23.9.1884 in den erblichen Adelsstand erhoben.

 

3. Wappen in Glasfenstern

 

 

Das Wappen der Großherzöge von Hessen zeigt in Blau einen königlich gekrönten, golden bewehrten, von Silber und Rot neunmal geteilten Löwen mit Doppelschweif, der in der rechten Pranke ein silbernes Schwert schwingt. Auf dem Schild eine Königskrone. Der Schild ist hier gewendet.

Optisch rechts ist das Wappen einer Prinzessin von Großbritannien: Hauptschild: 1. und 4. Viertel: England (In Rot pfahlweise drei rote Leoparden), 2. Viertel: Schottland (in Gold innerhalb eines außen und innen mit Lilien besteckten Zwillingsinnenbordes ein roter Löwe), 3. Viertel: Irland (in Blau eine goldene Harfe mit silbernen Saiten), darüber ein Turnierkragen mit der Genealogie entsprechenden Beizeichen. Der Herzschild zeigt das Wappen Sachsens und bedeutet, daß diese englische Prinzessin aus dem Haus Sachsen-Coburg-Gotha stammt, aus dem später durch Namensänderung das Haus Windsor wurde.

Zu diesen beiden Wappen passen Vater Friedrich Wilhelm Ludwig IV. Karl Großherzog v. Hessen und bei Rhein (12.9.1837 - 13.3.1892) und seine Frau Alice Maud Mary Prinzessin von Großbritannien und Irland (5.4.1843 - 14.12.1878), Tochter von Albert Franz August Karl Emanuel Herzog v. Sachsen-Coburg u. Gotha (26.8.1819 - 14.12.1861) und Queen Victoria (24.5.1819 - 22.1.1901).

 

 

Gleich daneben befindet sich das Wappenpaar für die Eltern des Stifters (Friedrich Wilhelm Ludwig IV. Karl Großherzog v. Hessen), Karl Wilhelm Ludwig Prinz v. Hessen-Darmstadt (23.4.1809 - 20.3.1877) und Prinzessin Marie Elisabeth Caroline Victoria v. Preussen (18.6.1815 - 21.3.1885), Tochter von Prinz Friedrich Wilhelm Karl v. Preussen (3.7.1783 - 28.9.1851) und Amalie Marianne Landgräfin v. Hessen-Homburg (13.10.1785 - 14.4.1846).

Das Wappen der Großherzöge von Hessen zeigt in Blau einen königlich gekrönten, golden bewehrten, von Silber und Rot neunmal geteilten Löwen mit Doppelschweif, der in der rechten Pranke ein silbernes Schwert schwingt. Auf dem Schild eine Königskrone. Der Schild ist hier gewendet.

Optisch rechts ist das Wappen einer Prinzessin von Preußen: In Silber ein goldengekrönter, goldenbewehrter schwarzer Adler mit goldenen Kleestengeln auf den Flügeln und mit Szepter und Reichsapfel in den Fängen. Auf dem Schild die Krone. Auf der Brust des Adlers die verschlungenen Buchstaben FR für Fridericus Rex.

Die Inschrift zu diesen vier Wappen lautet: Gestiftet von Ludwig IV / Großherzog von Hessen bei Rhein / in Erinnerung zugleich an seine unvergeßliche Gemahlin / und an seine dem Herrn / entschlafenen teuren Eltern 1889

 

 

Optisch links: Pfalzgräfliches Wappen. Feld 1: In Schwarz ein goldener, rot gekrönter Löwe (Pfalz), nach innen gewendet. Feld 2: Von Blau und Silber schräg geweckt (Wittelsbach). Feld 3 (eingebogene Spitze): In Rot ein goldener Reichsapfel (Erztruchsessenamt).

Optisch rechts: Wappen der Landgrafen von Hessen. Hauptschild geviert: Grafen von Katzenelnbogen (Feld 1, heraldisch rechts oben) In Gold ein roter hersehender Löwe (auch als gelöwter Leopard bezeichnet), blau bewehrt und blau bekrönt. Grafen von Ziegenhain (Feld 2, heraldisch oben links) schwarz-gold geteilt, oben ein silberner sechsstrahliger Stern. Grafen von Nidda: (Feld 3, heraldisch unten rechts) Schwarz-gold geteilt, oben zwei achtstrahlige silberne Sterne. Grafen von Diez (Dietz): (Feld 4, heraldisch unten links) in Rot zwei goldene blau bewehrte Leoparden (schreitende, hersehende Löwen) übereinander. Herzschild: Landgraf von Hessen (Stammwappen): In Blau ein silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden gekrönt und golden bewehrt.

 

 

Eines der bedeutendsten Glasfenster ist die sog. Rose von Oppenheim. In der Mitte befindet sich der goldene Wappenschild mit dem schwarzen Adler für die Reichstadt Oppenheim. Kreisförmig ist dieses wunderbare Maßwerkfenster umgeben von den Wappen regional wichtiger Familien. Man erkennt beispielsweise das rote Axteisen in goldenem Feld der von Franckenstein, das goldene Feld mit rotem Schräggitter der Herren von Daun, die drei schrägbalkenweise gelegten silbernen Gürtelschnallen der Boos von Waldeck, Rost von Bechtolsheim mit golden-rot gespaltenem Schild, darüber ein grüner Balken.

 

 

In einem schmallanzettlichen Fenster des Ostchores wird ebenfalls eine Fülle von Wappenschilden regional wichtiger Geschlechter abgebildet: Ganz links ist das Wappen der Großherzöge von Hessen führt in blau einen königlich gekrönten, golden bewehrten, von Silber und Rot neunmal geteilten Löwen mit Doppelschweif, der in der rechten Pranke ein silbernes Schwert schwingt. Mitte rechts das Wappen der Herren von Cronberg (Kronenstamm): Geviert. Feld 1: In Rot (das Blau ist hier falsch!) eine goldene Krone. Feld 2 und 3 in Silber 4 (2:2) blaue (die Farben sind hier falsch!) Eisenhütlein (silbern-blauer pfahlförmig angeordneter Eisenhutfeh), Feld 4: Rot.

 

 

 

Ganz rechts sehen wir das Stammwappen der Herren von Franckenstein: In Gold ein schräggestelltes rotes Axteisen (Beileisen) mit quergestellter rechteckiger Stielöffnung, aber ohne Stiel.

Der Wappenschild Mitte links zeigt das Wappen der Wolfskehl zu Vetzberg (auch Voitzberg), sie führen einen silbernen Frauenarm mit Hängeärmel in blauem Feld. Bei einer Linie der Wolfskehl zu Vetzberg, den von Wolfskehl zur Wolkenburg, hält der Arm eine rote Rose (Blume), wie auch hier zu sehen ist.

 

 

Mitte links das rote Rad in Gold paßt zu den Herren von Bolanden. Ganz rechts sehen wie den Schild der Rost von Bechtolsheim mit golden-rot gespaltenem Schild, darüber ein grüner Balken, im Detail fehlfarbig.

 

 

Literatur, Links und Quellen:


Siebmachers Wappenbücher
Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen Jahrgängen der "landeskundlichen Vierteljahresblätter".
Evangelische Kirchengemeinde, Katharinenkirche Oppenheim
http://www.katharinen-kirche.de
Dr. Dagmar Gilcher: Ein Denkmal und seine Pflege: Die Katharinenkirche in Oppenheim, aus: Die Rheinpfalz vom 08.09.07,
http://www.katharinen-kirche.de/pdf/katharinenkirche.pdf
Oppenheim am Rhein, Rheinische Kunststätten Heft 3-4 / 1972, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.).
Martin Held, Die Katharinenkirche in Oppenheim:
http://www.katharinen-kirche.de/pdf/diekatharinenkircheinoppenheimmitbildern.pdf
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9

Eike Pies, Neues Bergisches Wappenbuch bürgerlicher Familien, Bauer & Raspe Verlag - Die Siebmacherschen Wappenbücher, die Familienwappen deutscher Landschaften und Regionen, Band 1, 1998, ISBN 3-87947-111-8
http://www.heylshof.de/sammlung03.html
Förderverein Katharinenkirche: http://www.foerderverein-sankt-katharinen.de/
Oppenheimer Geschichtsverein: http://www.oppenheimer-geschichtsverein.de/

 

Quelle für die gesamten Glasfensterartikel mit herzlichem Dank an den Autor Herrn Dr. Bernhard Peter:

http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/Galerien/galerie1070.htm

http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/Galerien/galerie1071.htm
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/Galerien/galerie1072.htm

 

 

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